09. September 2025
Mit einem geschärften Profil will die Region Oberthurgau zukünftig noch selbstbewusster auftreten und so nicht nur aktuelle Herausforderungen meistern, sondern mit innovativen Projekten vorangehen. Welche Schritte dafür nötig sind und worauf die Akteure aus Politik und Wirtschaft dabei setzen, erklärte der Amriswiler Stadtpräsident Gabriel Macedo am diesjährigen Oberthurgauer Wirtschaftsmeeting im Pentorama.
Gilbert Piaser | redaktion@oberthurgau.ch
Einmal pro Jahr treffen sich die Arbeitgebervereinigungen der Regionen Arbon und Romanshorn sowie der Industrieverein Amriswil, um die Vernetzung innerhalb der Region zu festigen. Im turnusgemäss im Pentorama Amriswil durchgeführten Anlass stand die gemeinsame Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandorts Oberthurgau im Vordergrund. Als Einstieg in sein Referat setzte der Amriswiler Stadtpräsident Gabriel Macedo jedoch auf andere, überraschende Fakten: «Die Region Oberthurgau ist mit ihren drei städtischen Zentren die urbanste Region des Kantons und hat eine beinahe doppelt so hohe Bevölkerungsdichte wie der Raum Kreuzlingen auf dem zweiten Platz.» Diese Ausgangslage gelte es zu nutzen – insbesondere angesichts der massiven geopolitischen Herausforderungen, denen sich die Wirtschaft stellen muss. «Die Region kann auf die Entwicklungen rund um die unter Druck stehende regelbasierte Weltordnung zwar keinen direkten Einfluss nehmen, aber Politik und Wirtschaft können gemeinsam die Rahmenbedingungen vor Ort verbessern», erklärte der Amriswiler Stadtpräsident und Vizepräsident der Region Oberthurgau im Pentorama.
Ein Innovations- und Macherort für Wissenstransfer und Vernetzung
In diesem Zusammenhang seien auch die Handlungsfelder zu verstehen, die von den Arbeitgebervereinigungen Arbon und Romanshorn, dem Industrieverein Amriswil und der Region Oberthurgau gemeinsam verabschiedet wurden. Diese umfassen nebst der Raumentwicklung auch den Wissenstransfer, die Positionierung und Vermarktung der Region sowie die Stärkung der Organisation – sprich der Region Oberthurgau. «Das Leuchtturmprojekt im Bereich Vernetzung ist der ZIKpunkt, der als Oberthurgauer Innovations- und Macherort seit 2023 die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft fördert. Solche Institutionen sind essenziell, um dem Braindrain entgegenzuwirken und innovative Projekte zu lancieren», so Gabriel Macedo. Der ZIKpunkt biete ein niederschwelliges Vernetzungs- und Impulsprogramm und gewährt Unternehmen wie auch Start-ups einen direkten Zugang zu Forschung und Standortförderung. Gleichzeitig diene der Standort im ZIK-Areal Arbon als unkomplizierte Anlaufstelle für Fragen aller Art.
Die Region Oberthurgau schärft ihr Profil mit einem neuen Positionierungs- und Kommunikationskonzept
Chancen zur gemeinsamen Weiterentwicklung der Region sieht der Amriswiler Stadtpräsident ausserdem in der selbstbewussten Positionierung des Wirtschaftsstandorts innerhalb verschiedener Technologiethemenschwerpunkte. «In der Region sind diverse innovative und teilweise weltweit tätige Unternehmen aus den Bereichen Automotive, Präzisionstechnologie, Umwelt- und Gebäudetechnik sowie Phytopharma und Life Sciences angesiedelt. Hier muss unser gemeinsames Ziel sein, die bestehenden Stärken noch besser sichtbar zu machen», fordert Gabriel Macedo. Die entsprechenden Massnahmen wurden bereits eingeleitet, wie er direkt im Anschluss verrät: «Die Region Oberthurgau konkretisiert aktuell gemeinsam mit dem Industrieverein Amriswil und den beiden Arbeitgebervereinigungen Arbon und Romanshorn das künftige Positionierungs- und Kommunikationskonzept des Wirtschaftsstandorts Oberthurgau», verkündete der Stadtpräsident während seines Referats. Gut möglich also, dass die Region Oberthurgau bereits zum Wirtschaftsmeeting 2026 in einem neuen Kleid erscheint.