11. April 2018

Sozialamt prüft genau

AMRISWIL : Die Sozialbehörde prüft die Anfragen für Unterstützung genau und will Hilfe nicht verwehren. Der Integration in den Arbeitsmarkt wird eine grosse Priorität gegeben. Auch vor Konsequenzen mit Kürzung von Unterstützungsbeiträgen scheut die Stadt nicht.

Gilbert Piaser | redaktion@oberthurgau.ch

Thurgauer Zeitung (Bild: Manuel Nagel)
Thurgauer Zeitung (Bild: Manuel Nagel)

Die Gemeinden und Städte verzeichnen laufend höhere Ausgaben im Sozialhilfebereich. Dies gilt auch für die Region Oberthurgau. Die Ansätze dem entgegenzuwirken, ist in den einzelnen Gemeinden unterschiedlich. Die Stadt Amriswil schlägt einen härteren, aber fairen Weg ein. Die zuständige Stadträtin Daniela Di Nicola will genau prüfen, ob jemandem Unterstützung gewährt werde. Ein Austausch unter Hilfesuchenden findet statt und so wissen die Betroffenen, wo ein Unterstützungsgesuch einfacher zu erhalten sei.

In Not geratene Menschen werden in Amriswil auch künftig auf Unterstützung zählen können. Menschen, welche sich bemühen, sich wieder in den Alltag einzuleben, werden mit dem Projekt "iSatz" dabei unterstützt. Allerdings müssen Personen, welche arbeitsfähig sind und sich weigern, Einsätze zu leisten, mit Konsequenzen rechnen. Somit müssen die Betroffenen mit Beitragskürzungen rechnen. 

Die Sozialkosten schwanken im Oberthurgau stark. Gemäss den Zahlen aus dem Jahr 2016 liegt Arbon mit 438 Franken pro Kopf an der Spitze, während sich Amriswil  mit 200 Franken im Mittelfeld bewegt. Romanshorn liegt mit 145 Franken nochmals tiefer und nur gerade 66 Franken  werden in Weinfelden für die Sozialhilfe ausgegeben. Oftmals können die Gemeinden und Städte die Belastung im Sozialhilfebereich wenig oder gar nicht steuern. Der Bestand an günstigem Wohnraum oder Leerwohnungen ist ein Anziehungspunkt und treibt die Sozialkosten nach oben. Zudem sind die Städte mit der vorhandenen Infrastruktur wie Bahn- und Busverbindungen interessanter als ländliche Gemeinden.

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